1967
1.vorläufige Gründung der Band nach Aufgabe der Kneipe „Hundestrasse“ auf das Musikschiff „Travefährhaus“ An der Untertrave.
1968
Von dort unter Jazz-Companie (mit IE am Ende, ohne französisches g) weniger Meter weiter im Studentenzentrum der damaligen medizinischen Akademie „MAL“ Mengstr./Ecke Gerade Querstrasse. Wegen statischer Baumängel bei ständiger Überfüllung schließlich 1969 Umzug in den eigenen Jazzclub-Turm „Untertrave 2c“ Ecke "Kleine Altefähre" (50qm, 1 Klo, 25 Sitzpl. und max.25 Stehplätze. Dafür aber "Grandpiano" auf der kleinen Bühne. Bei Überfüllung Gäste draußen an den Fenstern "Open Back Stage". Ein nächtlicher Sprüher betätigt sich mit einem roten Farbpinsel um uns den Doktoranten ehrenhalber durch ein DR zu verpassen. Die Band wurde den Namen nie wieder los.
1975
Wegen Abriß schließlich Umzug in den 50 m weiter gelegenen, großen Bunker „Unter der Burg“, Untertrave 1 Ecke Kanalstrasse (200 Pers!). Nach Rücksprache und OK mit Klaus Schlüter, damaliger Inh. Doctor Jazz Düsseldorf, nun Dr.Jazz-Companie Lübeck(6-7) im „Dr.JazzBunker“.
Ende 2008, nach längerer Ankündigung, schließlich Aufgabe des Dr.Jazzbunkers wegen anstehendem Abriß für ein europäisches Projekt, dem "Hansemuseum".
Tonträger: Erste Platten- und Kassettenaufnahmen (Elbeton, Hamburg) mit der
LP+MC „hot & happy“ (Folge 1 genannt) (bis 12/2009 insg. 14 Folgen), sowie 2007 eine DVD anläßlich des Jazzfestivals in Gelsenkirchen.
seit1985 "GO WEST"
verschiedene Reisen in die USA(Sacramento Dixie Jubilee, San Diego, Fresno, St.Louis) und Canada(JS Vancouver)
seit1989 "round about London"
jährlich Englandfestivalreisen, u.a. nach Wales(Brecon)und Midlands(Upton), Herts
1998 "GO EAST"
Canada, u.a. Toronto und "Hanover", USA Buffalo, "Hamburg" usw.
2014:
seit dem Tod Jürgen Vieregges spielt die Band das bewährte Programm mit dem Klarinettisten Gernot Johl.
Sonstiges: Zusätzlich zum Dixieland „Skiffle“, mit Carsten Hesse(tp, voc) am Banjo
Herausragende Ereignisse: Nach wie vor spielt die DJCie im Sommer an der Ostsee. Unmittelbar nach Öffnung der Grenze auch regelmäßig im Ostseebad Boltenhagen 1990. Und 2008 wurde die Band und Jürgen Vieregge † in Karlshamn/Schweden für die nun 30 jährige Mitwirkung zum Österjöfestival(29.KW). geehrt.
2007 und 2008 nach La Rochelle(F) zum New Orleans(N'Aulins) Jazzparade Festival
Nach wie vor ist die DJCie unter Amateuerbands eine Ausnahmeerscheinung. Dazu verweisen wir gern auf eine Kritik von Gerhard Klußmeier, Red. "Swinging Hamburg".
Aus dem „Swinging Hamburg Journal“ Nr. 21
Eine persönliche Bandempfehlung- Die Dr. Jazz Companie aus Lübeck
Der Verfasser dieser Zeilen gilt als Kritiker der so genannten „All-Of-Me-Dixiebands“, alsoderjenigen Formationen, die mehr oder weniger formlos, wenngleich vielfach durchaus mit erkennbar solistischem Können, sich ausschließlich der sattsam bekannten Jazz-Themen widmen, bei denen man schon nach Nennung des Titels sicher sein kann, wie’s denn ablaufen wird: Thema einfach, dann die Soli (meist zuerst die Klarinette), Thema, Schluss. Wie tausendmal gehört. Schön dann nur, wenn wenigstens der Trompeter nicht versucht, wie Armstrong zu singen – eine der m. E. übelsten Anmaßungen überhaupt.
Wie erfrischend und erfreulich, trifft man dann einmal auf eine Band, die nahezu jeden Vorbehalt, den man gegenüber der „Oldtime-Musik“ auch hegen mag, komplett beiseite schiebt, der man mit ungeteilter Freude, auch nach Jahrzehnten mit hunderten von erstklassigen Konzerten, begeistert zuhören kann. Die Rede ist von der „Dr. Jazz Companie“ aus Lübeck, die im vergangenen Jahr mehrfach im Cotton Club zu Gast war, zweimal konnte ich dabei sein. Es ist eine Formation die, wie selbst erlebt – sogar hartgesottene Gegner von Dixielandmusik (wieder) zu Freunden dieser Klänge macht. Ausgefeilte Themen mit überraschend frischen Arrangements, treibender und immens swingender Rhytmus, oft im Shuffle-Beat, solistische Perfektion, deutlich spürbare Spielfreude und eine dezente, gekonnte Show voller Selbstironie und launigen Ansagen, und alles – deswegen auch uneingeschränkt überzeugend – auf der Basis von absolutem Können und mit großem Respekt vor den Leistungen der großen Vorbilder.
Allen, nicht nur Hamburger, Musikern und Bands, die sich in diesem Genre betätigen, sei zueinem Besuch zum nächsten Gastspiel, beim nächsten erreichbaren Festival, wenn diese Band – die Dr. Jazz Companie – im Programm steht, dabei zu sein, und sich einmal anzuhören, wie solche Musik, der man doch – oder sollte es anders sein – mit Herzen zugetan ist.
Gerhard Klußmeier